Das Geschäftsjahr 2020 im Rückblick

Darstellung des Geschäftsverlaufs

94

Mit­arbeiter

1,79 Mio. €

Bilanz­gewinn

12,06 Mio. €

Umsatz

13

Jahre erfolg­reich am Markt

49

Kunden­kassen

29

Aktionärs­kassen

78

Kassen ins­ge­samt

ISO 9001

Qualitäts­management

22,38 Mio.

Versicherte, die durch GWQ-Produkte versorgt werden

Corona beendet Wachstumsphase

Nach 10 Wachstumsjahren ist die deutsche Wirtschaft infolge der Pandemie in eine Rezession geraten. Das BIP ist gegenüber 2019 um 5,0 Prozent gesunken. Die Zahl der Erwerbstätigen sank im Jahresdurchschnitt um 1,1 Prozent auf 44,8 Millionen. Besonders betroffen waren vor allem geringfügig Beschäftigte sowie Selbstständige, die Zahl der sozialversicherungspflichtig Beschäftigten blieb stabil.

Trotz Defizit stabile Zusatzbeiträge

Die gesetzlichen Krankenkassen haben im Jahr 2020 ein Defizit von rund 2,65 Mrd. Euro verbucht, die Reserven lagen zum 31. Dezember bei 16,7 Mrd. Euro. Die Zahl der GKV-Versicherten stieg um 0,3 Prozent, Einnahmen und Ausgaben der Krankenkassen ebenfalls um jeweils 4,0 Prozent auf 260,0 Mrd. bzw. 262,6 Mrd. Euro. Der durchschnittliche Zusatzbeitragssatz blieb mit 1,3 Prozent weitestgehend stabil. Zum Jahreswechsel hoben 40 von 102 Krankenkassen ihren Zusatzbeitragssatz an, zwei Krankenkassen haben ihn gesenkt.

Entwicklung der GWQ ServicePlus AG

Umsatz und Auftragsentwicklung

Der Umsatz stieg im Vergleich zum Vorjahr um 4,7 Prozent auf T€ 12.061 (Vorjahr: T€ 11.524). Zugleich wurden vier Kundenkassen als Aktionäre gewonnen, sodass zum 31.12.2020 29 Kassen Aktien der GWQ gezeichnet haben. Hierfür hat die GWQ zum einen 500 eigene Aktien verkauft und zum anderen eine Kapitalerhöhung über 15.000 neue Aktien umgesetzt. Der Kundenkreis umfasst weiterhin 78 Kunden- und Aktionärskassen, wobei der eine fusionsbedingte Abgang durch eine neue Kundenkasse kompensiert wurde.

Investitionen

Im Geschäftsjahr 2020 wurden T€ 246 (Vorjahr: T€ 528) investiert. Die Investitionen entfallen zum größten Teil auf IT-Zugänge.

Personal und Sozialbereich

Zum 31. Dezember 2020 waren 94 Mitarbeiter (Vorjahr: 86) dauerhaft bei der GWQ ServicePlus AG beschäftigt. Die Mitarbeiter wurden in den Bereichen Vorstandsbereich, Versorgungsmanagement, Informationsmanagement sowie Administration & Service eingesetzt.

Wichtige Vorgänge des Geschäftsjahres

Trotz der COVID-19-Pandemie blickt die GWQ auf ein erfolgreiches Geschäftsjahr zurück. Die Pandemie beeinflusste allerdings die Arbeitsorganisation (z. B. mehr Homeoffice und weniger Dienstreisen etc.) wie auch die Geschäftsentwicklung (z. B. durch Rabattanpassungen aufgrund der Umsatzsteuersenkung oder den Rückgang von Rehabilitationsfällen). Die GWQ-Kerngeschäftsfelder wurden weiterentwickelt, parallel wurden neue (digitale) Geschäftsmodelle geschaffen.

Beispielhaft dafür steht das Produkt „hello Hilfsmittel“, eine digitale Lösung, die Versicherten eine eigenständige Auswahl von Hilfsmitteln erlaubt. Neue Möglichkeiten bietet auch der 2020 fertiggestellte anonymisierte Datenpool, der die empirische Evidenz schafft, um Über-, Unter- und Fehlversorgungen entgegenzuwirken. Wie in den Vorjahren ließ die GWQ die Krankenkassen durch einen Treuebonus und eine Dividende am Unternehmenserfolg partizipieren. Dabei lag die Dividende um 50 Prozent über der des Vorjahres und entlastete so die durch die Pandemie angespannte finanzielle Lage der Krankenkassen.

Darstellung der Lage

Vermögenslage

Die Bilanzsumme betrug zum 31. Dezember 2020 T€ 8.168 (Vorjahr: T€ 8.744) und liegt um T€ 576 unter dem Vorjahr. Das Eigenkapital entspricht mit T€ 6.095 einer Eigenkapitalquote von 74,6 Prozent (Vorjahr: 75,3 Prozent) und ist im Vergleich zum Vorjahr um rund T€ 305 gesunken. Während die sonstigen Rückstellungen (2020: T€ 1.047, Vorjahr: T€ 936) gestiegen sind, waren die Verbindlichkeiten (2020: T€ 1.002, Vorjahr: T€ 1.201) leicht rückläufig.

Finanzlage

Der vereinfachte Cashflow betrug T€ 968 (Vorjahr: T€ 1.068). Mittelzuflüsse wurden aus der laufenden Geschäftstätigkeit generiert (T€ 520), während liquide Mittel in Investitionstätigkeiten (T€ 245) sowie in die Dividendenzahlung 2019 (T€ 1.055) abgeflossen sind. Durch den Verkauf eigener sowie neuer Aktien kamen T€ 112 hinzu. Zum Bilanzstichtag wurden liquide Mittel in Höhe von T€ 5.007 (Vorjahr: T€ 4.708) ausgewiesen.

Die finanzielle Lage der Gesellschaft im Geschäftsjahr 2020 war wie auch in den Vorjahren ausreichend gesichert. Die Gesellschaft finanziert sich ausschließlich aus eigenen Mitteln.

Ertragslage

Die Umsatzerlöse betrugen T€ 12.061 (Vorjahr: T€ 11.524). Ihnen standen Materialaufwendungen für bezogene Leistungen von T€ 2.471 (Vorjahr: T€ 2.350), Personalaufwand von T€ 6.595 (Vorjahr: T€ 6.045), Abschreibungen von T€ 511 (Vorjahr: T€ 687) sowie sonstige betriebliche Aufwendungen von T€ 1.967 (Vorjahr: T€ 2.005) gegenüber.

Das Ergebnis vor Steuern betrug T€ 648 (Vorjahr: T€ 612). Unter Berücksichtigung des Steueraufwandes für das Berichtsjahr von T€ 191 (Vorjahr: T€ 232) ergibt sich ein Jahresüberschuss in Höhe von T€ 457 (Vorjahr: T€ 380).

Zusammenfassende Beurteilung

Zum Zeitpunkt der Aufstellung des Lageberichts stellt sich die GWQ ServicePlus AG als erfolgreiches Unternehmen dar. Im Vergleich zur Planung für das Geschäftsjahr 2020 hat sich die GWQ ServicePlus AG planmäßig entwickelt.

Kundenkassen

Versichertenvolumen in Mio.
(Aktionärs- und Kundenkassen)

Personal

Umsatz in Mio. €

Bilanzgewinn in €

Voraussichtliche Entwicklung mit Hinweisen auf wesentliche Chancen und Risiken

Die GWQ sieht sich künftig als noch stärkerer Partner für digitale Angebote. Bei neuen Geschäftsmodellen wird der Fokus verstärkt auf Digitalisierung und E-Health gelegt. Die Nutzung des Data Warehouse und die Kompetenz im Advanced Data Analytics werden ausgebaut und die Automatisierung und Digitalisierung von Geschäftsprozessen fortgesetzt.

Durch die Erkenntnisse aus der Corona-Pandemie steigen die Chancen für die Implementierung digitaler Angebote. Zusammen mit der Weiterentwicklung der Kerngeschäftsfelder sollen in 2021 so neue Aktionäre gewonnen und weitere Kunden vom Angebot der GWQ überzeugt werden.

Bei grundsätzlich ähnlichen Rahmenbedingungen ist für das Geschäftsjahr 2021 mit einem positiven Geschäftsergebnis auf dem Niveau des Vorjahres zu rechnen.

Wesentliche Risiken der Gesellschaft können sich durch gesetzliche Rahmenbedingungen und eine Verringerung der Zahl der Krankenkassen ergeben. Das Risikomanagementsystem der GWQ ist auf frühzeitige Identifizierung und Bewältigung entsprechender Veränderungen ausgelegt.

Berichterstattung nach § 289 Abs. 2 HGB

Vorgänge von besonderer Bedeutung nach dem Schluss des Geschäftsjahres

Vorgänge von besonderer Bedeutung nach dem Schluss des Geschäftsjahres haben sich nicht ergeben.

Risikomanagement

Regelmäßige Projektbesprechungen und Team-Meetings gewährleisten einen kontrollierten und planmäßigen Arbeitsablauf. Durch das laufende Controlling und Reporting von Projekt-, Zeit- und Finanzplänen kann frühzeitig eventuell auftretenden Problemen entgegengewirkt werden. In der GWQ wurden bereits für nahezu alle Prozesse ein Qualitäts- und ein Risikomanagement implementiert. Diese sind im Jahr 2020 weiter optimiert worden.